Frohes Neues!

 Hallo,

es ist mal wieder eine ziemlich lange Zeit seit meinem letzten Update vergangen – aus mehreren Gründen. Zunächst möchte ich mich bei allen bedanken, die an meinen Geburtstag gedacht haben. Vielen habe ich noch gar nicht geantwortet, und das wollte ich mit diesem Eintrag nachholen, den ich immer weiter vor mir hergeschoben habe. Um ehrlich zu sein, ging es mir in der letzten Zeit nicht so gut. Darüber zu reden, fällt mir auch nicht wirklich leicht. Schon die Frage "Wie geht's?" ist für mich ziemlich herausfordernd. Und auch wenn es jeder gut meint, mich nach meinem Zustand und dem hoffentlich positiven Verlauf der Krankheit zu erkundigen, ist es für mich ziemlich anstrengend, das alles immer wieder zu erzählen. An meinem Geburtstag kamen dann auf einmal sehr viele Nachrichten, die ich weitestgehend unbeantwortet ließ, um dem zu entgehen. Das will ich hiermit nachholen:

Seit meinem Rückschlag im Spätsommer letzten Jahres hat sich gesundheitlich leider nicht wirklich viel getan. Zwar tue ich weiterhin sehr viel, um meinem Körper alle Ressourcen bereitzustellen, die er braucht, aber es dauert eben, bis es wieder besser wird. Dementsprechend wirkt sich das natürlich auch auf meine Stimmung aus – insbesondere bei diesen Temperaturen und Lichtverhältnissen, aber auch angesichts der allgemeinen welt- und lokalpolitischen Lage. Zudem lief Poker in den letzten Monaten nicht besonders gut, was insgesamt einfach zu viele negative Dinge waren, mit denen ich mich beschäftigt habe.

Meine Bewältigungsstrategie ist dann, Ablenkungen und Störfaktoren auszublenden und mich auf Dinge zu fokussieren, die in meinem Einflussbereich liegen. In meinem Fall sind das meine Arbeit, Stressreduktion und alles, was mir hilft, wieder gesund zu werden. Seit ein bis zwei Wochen habe ich meinen Nachrichten- und Podcast-Konsum deutlich eingeschränkt. Vorher – und eigentlich schon so gut wie immer – war ich tagespolitisch sowohl national als auch international bestens informiert und habe in meiner Freizeit ständig Nachrichten und Hintergrund-Podcasts laufen lassen. Nach einer längeren Zeit, in der es mir mental nicht gut ging, habe ich dann beschlossen, diesen Fluss an negativen Informationen nicht mehr unkontrolliert auf mich einprasseln zu lassen. Mein gesundheitlicher Zustand, die Einsamkeit und dazu noch meine Arbeit, die auch nicht gerade anspruchslos ist, was meine mentale Kapazität betrifft, sind im Moment einfach wichtiger. Ich denke, der Welt ist nicht geholfen, wenn ich zwar weiterhin bestens informiert und dadurch alarmiert bin, aber nicht einmal mehr die Kraft habe, auf die Straße zu gehen oder sonst etwas zu tun, um mich den negativen Entwicklungen entgegenzustellen.

Ende letzten Jahres habe ich beschlossen, einen Teil meiner Pokergewinne für die Ukraine und deren Kampf gegen die russische Invasion zu spenden. Außerdem habe ich bereits drei Laptops dorthin gesendet, die vor Ort genutzt werden, um Drohnen an der Front zu steuern. Falls jemand von euch ebenfalls einen Laptop übrig hat, kann er sich gerne bei mir für die Adresse melden.

Weihnachten habe ich dieses Jahr zum ersten Mal seit meiner Erkrankung alleine in Wien verbracht, weil ich einfach zu schwach war, um die Reise nach Saarlouis für vier Tage anzutreten. Das war eine gute Entscheidung, und das hat mich auch nicht wirklich belastet. Natürlich hätte ich es lieber anders gehabt, aber ich wusste einfach, was in dem Moment besser für mich und meinen Körper ist, und das war dann auch in Ordnung. Was mir dabei geholfen hat, war der vorherige Besuch meines Patenkindes Caspar mit seiner Familie. Benedikt entschloss sich dann auch noch kurzfristig, kurz nach Weihnachten für zwei Tage nach Wien zu kommen – mit meinem anderen Patenkind Theo und dessen großem Bruder Paul. Das war wirklich sehr schön, und Zuhause kann ich solche Begegnungen auch besser genießen, als wenn ich irgendwo anders bin.








Ansonsten geht es nun so weiter wie bisher. Es stehen noch einige Medikamente aus, die ich in Abstimmung mit Dr. Stingl nun angehen werde. Der eingeschränkte Nachrichtenkonsum zeigt bereits Wirkung, und dank des Wetterumschwungs in Wien war ich in der letzten Woche schon viermal Radfahren. Trotz der teilweise schlechten Stimmung war und bin ich weiterhin fest davon überzeugt, dass sich mein Gesundheitszustand, so wie letztes Jahr, wieder verbessern wird.

Außerdem habe ich Anfang des Jahres ein neues Projekt begonnen: Tobias, ein guter Freund von mir, coacht mich in einer neuen Pokervariante (Pot-Limit Omaha). Das ist sehr viel Arbeit, macht aber richtig Spaß, und besonders die Arbeit im Team ist wirklich sehr motivierend.

Danke für euer Interesse, Severin

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